An den Wänden hängen zahlreiche großformatige Gemälde, zwischen Arbeitstischen und Farbtöpfen stehen imposante Skulpturen aus Gips: Martin Luther, Karl Ernst Osthaus, Karl Halle. Doch den Mittelpunkt des Ateliers an der Delsterner Straße bildet derzeit ein Kranichpaar – der eine Vogel aus Bronze, der andere aus Gips.

Seit mehreren Wochen widmet sich der Hagener Künstler Uwe Will dieser Skulptur und hat den größeren der beiden Kraniche, der vor Jahren von seinem angestammten Platz im Lennepark gestohlen wurde, inzwischen anhand alter Fotos rekonstruiert und aus Gips neu geformt.

Bevor diese Form aber einer Drensteinfurter Gießerei als Vorlage für eine neue Bronzeplastik dient, die anschließend mit dem noch vorhandenen Teil der Skulptur wiedervereint wird, folgten Frank Schmidt, BfHo-Ratsherr und -Bezirksvertreter, sowie Kulturausschuss-Mitglied Michael Schuh der Einladung Uwe Wills in dessen Atelier, um sich dort einen Eindruck von der kunstfertigen Schöpfung zu machen.

„Seit Anfang Dezember arbeite ich an dem fehlenden Kranich“, schilderte Will den Bürgern für Hohenlimburg seine gleichermaßen aufwendige wie filigrane Tätigkeit. Zunächst galt es, die genauen Ausmaße des mannshohen Vogels mithilfe der vom Heimatverein Hohenlimburg zur Verfügung gestellten Fotos zu ermitteln.

Nachdem Will dies gelungen war, schuf er ein Metallgerüst, das der geplanten Gipsskulptur im Innern den nötigen Halt bieten sollte. Erst dann konnte der 79-Jährige mit der eigentlichen Formung des fehlenden Tieres aus Gips beginnen.

Ziel des Hagener Künstlers war es dabei, die neue Form möglichst nah am Original der Krefelder Künstlerin Sabine Akkermann zu modellieren, die das Vogelpaar in den 1960er-Jahren eigens für den Lennepark geschaffen hatte. Wie gut Will dieses Ansinnen in die Tat umgesetzt hatte, machte den beiden Hohenlimburger Besuchern ein Blick auf die historischen Fotos deutlich: Der neue Kranich gleicht seinem Vorgänger tatsächlich bis auf die Daune.

Gemeinsam mit dem Künstler machten sich Schmidt und Schuh zudem Gedanken darüber, wie das Kunstwerk künftig am besten zur Geltung kommt. Schnell war sich das Trio einig, dass die Skulptur demnächst nicht mehr am Rand, sondern inmitten des Beckens im Innenhof des Lenneparks auf einem Stein platziert werden sollte.

So wären die Kraniche einerseits ein echter Blickfang und andererseits vor unerwünschten Besuchern geschützt. Denn Metalldiebe hatten in der Vergangenheit gleich mehrfach dafür gesorgt, dass die Vögel Federn lassen mussten – und das will man ihnen künftig ersparen.