Auf der Suche nach Einnahmequellen hatte die notorisch klamme Stadt Hagen im Jahre 2016 die Auto fahrende Lehrerschaft ins Visier genommen und eine Gebührenpflicht für diverse Lehrerparkplätze auf schulischem Gelände beschlossen. So auch am Gymnasium Hohenlimburg, von wo der Rubel nach Errichtung einer Schranke seit rund eineinhalb Jahren ins Stadtsäckel rollen sollte.
Doch die Damen und Herren Pauker husteten dem erwartungsfrohen Kämmerer was und stellen ihre Blechkarossen seither lieber im ohnehin unter starkem Parkdruck leidenden Wohnquartier Wiesenstraße ab. Nur vier der Gymnasiumspädagogen buchten sich für einen Obolus von 25 Euro monatlich auf dem Penne-Parkplatz ein. 43 weitere Stellplätze bleiben seither funktionslos.
„Das kann keiner wollen“, argumentierten die Bürger für Hohenlimburg in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung und beantragten deshalb, die ins Leere laufende Maßnahme schnellstmöglich zu beerdigen. Denn die Anwohner der Wiesenstraße berichten, dass es tagsüber für sie äußerst problematisch sei, einen Parkplatz in der Nähe ihres Hauses zu finden, da viele Plätze an der Straße von Gymnasiallehrern belegt seien.
So müssten die Anwohner teilweise in den umliegenden Straßen nach einem Parkplatz suchen und von dort ihre Einkäufe bis zu ihrer Wohnung schleppen – obwohl auf dem Platz am Gymnasium zeitgleich nur ein oder zwei Autos stünden.
Viel Ärger in der Bürgerschaft also, dem gerade einmal übersichtliche 100 Euro Einnahmen für die Stadt gegenüber stehen. Dieser Sichtweise schlossen sich alle Bezirksvertreter an. Weil es sich bei der Gebührenpflicht jedoch um eine Maßnahme zur Haushaltssicherung handelt und die Verwaltung ins Feld führt, dass man bei der Beurteilung der Wirksamkeit die Bewirtschaftung aller Lehrerparkplätze im Geltungsbereich der Stadt Hagen im Blick haben müsse, ist die Bezirksvertretung Hohenlimburg nicht abschließend zuständig. Daher wurde das Thema einstimmig an den Haupt- und Finanzausschuss überwiesen. Dort muss nun entschieden werden, ob ein fast leerer Lehrerparkplatz am Gymnasium Hohenlimburg einen wirkungsvollen Beitrag zur Entschuldung der Stadt Hagen leisten kann…