Ein strammes Programm mit mehr als 40 Tagesordnungspunkten hatten die Hohenlimburger Bezirksvertreter in ihrer viereinhalbstündigen Sitzung im Hohenlimburger Rathaus zu bewältigen.
Allerdings gab es nur selten kontroverse Diskussionen, stattdessen arbeitete das Hohenlimburger Bezirksparlament diszipliniert und lösungsorientiert.
Einen Bericht zu den Hochhäusern an der Mozartstraße hatte die SPD-Fraktion eingefordert. Hier ist im Haus Nummer 19 seit Monaten der Aufzug defekt; außerdem sind in den Hochhäusern vielfach noch keine Rauchmelder installiert. Die Verwaltung teilte mit, dass sie dem Eigentümer in Sachen Aufzug nun mit Zwangsgeld und Ersatzvornahme droht, damit der Lift schnellstmöglich wieder betriebsfähig gemacht wird. Was die Rauchmelder anbelangt, verweist die Verwaltung auf eine Empfehlung des Mietervereins. Danach sollen die Mieter die Rauchmelder im Zweifelsfall selbst anbringen und die hier anfallenden, geringfügigen Kosten dem Vermieter in Rechnung stellen.
Die Bürger für Hohenlimburg (BfHo) haben nach wie vor die zu realisierenden Zebrastreifen auf der Bahnstraße in Höhe der Einmündung Herrenstraße sowie im Bereich von Aldi/Rewe im Auge. Jörg Winkler trug für die Verwaltung vor, dass hierzu aus rechtlichen Gründen zunächst die Mindestgeschwindigkeit von 20 auf 30 Stundenkilometer angehoben werden müsste. Außerdem sei der Fußgängerweg in Höhe der Langenkampstraße aufzuheben, um eine zu dichte Konzentration von Überwegen auf der Bahnstraße zu verhindern. Dies wurde von der Bezirksvertretung auch so beschlossen.
Ein weiterer BfHo-Antrag befasste sich mit den historischen Trägern der Bahnsteigüberdachung auf dem Hohenlimburger Bahnhof. Diese sollen erhalten bleiben, wenn die Bahn im Jahr 2020 den Bahnhof sanieren will. Die Pläne der Bahn sehen den Abriss der Ende des 19. Jahrhunderts errichteten Konstruktion vor, was unter anderem auf die Kritik des Heimatvereins stößt. Einstimmig appelliert die BV an die Bahn, die Träger nicht zu entfernen.
Für die „Nächtliche Besetzung der Polizeiwache Hohenlimburg“ soll sich auf einstimmige Bitte der Bezirksvertretung Hohenlimburg nun Oberbürgermeister Erik O. Schulz verwenden. Polizeipräsident Wolfgang Sprogies plant bekanntlich, die Wache künftig nachts unbesetzt zu lassen, was eine Welle der Entrüstung in Hohenlimburg ausgelöst hat. Eine endgültige Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, weshalb die BV nun hofft, dass sich das Hagener Stadtoberhaupt in dieser Angelegenheit für die Hohenlimburger Bürger stark macht.
Die CDU-Fraktion beantragte, 2.700 Euro für eine bessere Beschilderung der Hohenlimburger Innenstadt zu investieren, was einstimmig beschlossen wurde. Außerdem beantragte sie, dass die Verwaltung beim Lückenschluss des Lenneradweges zwischen Letmathe und Boeingbrücke auch weiterhin die von der BV gewünschte, naturnahe Lösung verfolgt. Auch hierfür votierte das Gremium einstimmig.
Außerdem bewilligten die Bezirksvertreter zahlreichen Antragstellern Zuschüsse zu Projekten und Unternehmungen, darunter der Hohenlimburger Schwimmverein, der Filmclub, der Förderverein für das Richard-Römer-Lennebad, der Förderverein HohenlimBuch, das Gymnasium, der Jugendrat, Pro Integration, die Freiwillige Feuerwehr, das Akkordeon-Orchester und die Pfadfinder. Auch für Bepflanzungsmaßnahmen in der Innenstadt sowie der neuen Blumenkübel auf der Stennertbrücke wurden Gelder genehmigt.
Für Kopfschütteln sorgte dagegen ein Antrag des Wirtschaftsbetriebes Hagen (WBH), der für 5.000 Euro aus bezirksbezogenen Haushaltsmitteln eine Streuobstwiese in Halden anlegen wollte. Für solche Maßnahmen steht dem WBH, der Jahr für Jahr ein deutliches Plus erwirtschaftet, bereits ein millionenschwerer Etat zur Verfügung. Entsprechend deutlich fiel die parteiübergreifende Kritik an diesem Zuschussantrag aus, der denn auch einstimmig abgelehnt wurde.